Donnerstag, 18. Juli 2013

Ein ganzes halbes Jahr


... so lange hat es nicht gedauert, bis ich den Roman von Jojo Moyes durchgelesen hatte. 

Um genau zu sein: eine ganze halbe Woche. 

Eine halbe Woche...

...in der ich mich jeden Abend erneut aufs Weiterlesen gefreut habe
...in der ich morgens nicht aus dem Bett kam, weil ich das Buch abends nicht weglegen konnte
...in der ich tatsächlich 3 Mal mit Buch in der Hand eingeschlafen bin.

Bekommen habe ich den Roman bereits Mitte Juni - doch irgendwie hat es mich gar nicht so gereizt. Wenn ich gewusst hätte, wie schön Jojo Moyes schreibt, hätte ich definitiv früher damit angefangen.



Nun aber erstmal zum Inhalt:

Louisa Clark ist 26 Jahre alt, wohnt in einem winzigen Kellerzimmer bei ihren Eltern und arbeitet in einem Café. Mit ihrem Freund Patrick ist sie eigentlich nur zusammen, weil sie schon immer zusammen sind.  Doch Louisa ist zufrieden so wie ist es und mit dem was sie hat. Das einzig Aufregende in ihrem Leben ist vermutlich ihr ungewöhnlicher Klamottenstil.
Bis das Café schließt. Louisa Clark ist arbeitslos. Auf ihrer Jobsuche lernt sie Will Traynor kennen. Einen Tetraleptiker, der eine neue Pflegekraft braucht. Eigentlich so gar nicht Louisas Ding, doch immernoch besser als Regale aufzufüllen oder an einer Stange zu tanzen... .
Eine schicksalhafte Begegnung, die das Leben von Beiden  - trotz des dramatischen Endes - auf positive Art und Weise beeinflusst.


Rezension

Zugegeben, von den ersten Kapiteln war ich nicht wirklich begeistert. Das liegt vor allem daran, dass ich erst vor wenigen Wochen den Film "Ziemlich beste Freunde" gesehen hatte. Die Storys sind ähnlich. Für meinen Geschmack sogar ein bisschen zu ähnlich. In beiden Fällen geht es um einen Tetraleptiker, der den Lebensmut verloren hat. In beiden Fällen soll das Pflegepersonal helfen. In beiden Fällen sind die "Pflegekräfte eigentlich gar keine ausgebildeten Pflegekräfte. In beiden Fällen sind die zu pflegenden Tetraleptiker reich und gebildet. Der Unterschied zwischen den Geschichten besteht hauptsächlich darin, dass es in "Ziemlich beste Freunde" um eine Männerfreundschaft geht. "Ein ganzes halbes Jahr" entwickelt sich aufgrund der weiblichen Hauptdarstellerin zu einer Liebesgeschichte.
Nach den ersten Kapiteln fing ich jedoch an meine Skepsis gegenüber dem Buch abzulegen und mich von dem zuvor gesehenen Film zu "befreien". Ich war einfach nur noch von der Geschichte, dem Schreibstil und  den Protagonisten gefesselt. Es ist eine wunderschöne und zugleich rührende Story über Louisa und Will. Je mehr man liest, desto klarer wird einem, dass nicht nur Will sondern auch Louisa gerettet werden muss. Doch wer von Beiden will überhaupt gerettet werden? Wie stark ist die sich langsam entwickelnde Zuneigung von Louisa und Will? Stark genug um trotz Wills Krankheit zu bestehen oder stark genug um Will von seiem Leiden zu erlösen? Jojo Moyes schreibt mit unglaublich viel Gefühl, jedoch ohne jemals schnulzig zu werden.
Gegen Ende empfiehlt es sich auf jeden Fall eine Packung Taschentücher in greifbarer Nähe zu haben. Obwohl der Schluss eigentlich bereits nach der Hälfte des Buches absehbar ist, kann man sich dem Tränenfluss nicht entziehen.
Wer hier nicht heult ist entweder ein Mann oder mit einem Herz aus Stein gestraft :-).

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